Geoinformation

 

Die Tatsache, dass ca. 80 % aller Entscheidungen auf Informationen mit einem Raumbezug basieren, erklärt die Popularität von Geoinformationssystemen. Im täglichen Gebrauch von Routenplanern, Navigationssystemen oder z. B. Google Earth wird der Nutzen für den Einzelnen augenfällig.

Kanalinformationssystem

Neben den geometrischen Informationen werden in Kanalinformationssystemen Bestandsdaten (Bauarten, Materialien, Baujahre, Eigentumsinformationen etc.) hinterlegt. Zu dieser Bestandsdokumentation gruppiert sich die Zustandsdokumentation, die in vorgeschriebenen Intervallen für ein Kanalsystem durchgeführt werden muss. Hieraus lassen sich Sanierungsanforderungen über vorgegebene Berechnungsmodelle ermitteln. Diese Sanierungsnotwendigkeiten lassen sich – hier offenbart sich der Nutzen von Geoinformationen – über die hinterlegten Lagedaten verorten.
Viele hundert Kilometer Kanalsystem haben wir örtlich vermessen, bestandsmäßig erhoben und in Kanalinformationssysteme eingepflegt. Zehntausende von Untersuchungsprotokollen der TV-Inspektionen wurden durch uns eingelesen und interpretiert. Die zugehörigen Fachdaten (wie hydraulische Berechnungsergebnisse, die für die Kanalneu- und -umplanung erforderlich sind, und Ergebnisse von Wertermittlungsberechnungen) wurden mit diesen Datenbeständen zusammengeführt.

Fachübergreifende Geoinformationssysteme

Der umweltpolitische Hintergrund und die daraus resultierenden gesetzlichen Vorgaben haben dazu geführt, dass vielfach das Kanalinformationssystem der Vorreiter der GIS-Anwendungen ist. Doch den dort zu Tage tretenden Nutzen wollen sich auch andere Fachdisziplinen erschließen: Baum- und Grünflächenkataster, Liegenschaftskataster, Hydrantenkataster, Aufbruchdokumentation, Alarmpläne … – die Aufzählung ließe sich beliebig erweitern. Die Straßenzustandsdokumentation sollte man unter dem Hintergrund der neuen Kommunalen Finanzbuchhaltung (Doppik) noch separat erwähnen.
Jeder dieser Fachbereiche nutzt für sich gesehen die Vorteile, die ein GIS ihm bietet.
Eine Vervielfältigung des Nutzens wird aber dann erreicht, wenn über die Geoinformation fachfremde Daten miteinander in Zusammenhang gebracht werden können. Es lässt sich so herausfinden, dass die Giftstoffe, die im Kanal festgestellt wurden, evtl. von einer Altlastenverdachtsfläche herrühren, durch die ein Kanalstrang verläuft. Nun kann der Zustand der Straßenoberfläche Einfluss nehmen auf die Sanierungsart der Kanalhaltung. Man kann rechnerisch nachweisen, ob der Wasserdruck und die abnehmbare Wassermenge in bestimmten Ortsteilen ausreichend für eventuelle Brandereignisse ist.
Der Aufbau solcher Informationssysteme, das Zusammenführen der vorhandenen Daten, das Aufzeigen und Strukturieren der Auswertemöglichkeiten sind Teil unserer täglichen Arbeit.

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